Der
Senator für Jugend und Sport Landesjugendamt III
D 2 l
– Ni 280746 –
|
1
Berlin 30, den 8.
März 1963 Am
Karlsbad 8 Fernruf: 710511, App. 849 Querverb.
9651 849
|
Betr.:
Martin [ M i t c h e l l ] , geb 28.7.1946
Ihr Schreiben
vom 18.2.1963 habe ich erhalten. Eine Aktenabgabe [Ihrerseits] an
[Anstalt] Freistatt ist nicht
erforderlich, da aus dem [Burschenheim]Beiser- haus
[in Rengshausen, bei Kassel, in Hessen, von
wo aus der Jugendliche vier mal entwichen ist] div.
Unterlagen dorthin übersandt wurden. – [
٪
] Der
[von Ihnen Ihrem Schreiben an mich]
beigefügte [freiwillig von ihm
ver- faßte] Lebenslauf des Jugendlichen war für
mich außerordentlich aufschlussreich und ich kann mir gut
vorstellen, daß es Sie interessiert, wie die Situation in
der Familie [Mitchell] nun wirklich aussieht, da
die Berichterstattung Martins [der
ja gerade erst 16½ Jahre alt ist] [in
seinem Lebenslauf, von ihm
selbst] ja nur aus
seiner Sicht betrachtet wird. [
٪
] Die
Beliner Behörden, insbesondere die Mitarbeiter des
Landesjugendamtes haben sich gerade um Martin [Mitchell]
aus- erordentlich bemüht [was ich
Ihnen auch sogleich beweisen kann]. [
٪
] Ich
übersende Ihnen zu Ihrer ausfürlichen Kenntnisnahme ein
psycholgisches Gutachten vom 4.7.61 des Dipl. Psycholgogen des
Jugendhofes in Berlin [-Schlachtensee]
und zwei weitere Stellungnahmen [ebenfalls
seinerseits] aus dieser Zeit. [ ٪
] Die
vielen Bemühungen um den Jugendlichen lassen sich kaum in
einem kurzen Bericht zusammentragen und ich denke, es ist daher
am besten, wenn Sie sich an Hand der beigefügten
Unterlagen orientieren. [ ٪
] Ich
bitte Sie, nach Kenntnisnahme die Berichte an mich
zurückzusenden, da diese für Sie sicherlich ohne
Bedeutung sind und ich sie dem hiesigen Aktenmaterial entnommen
habe.
Zu Ihrer näheren Erläuterung möchte
ich ausführlicher auf die von Martin angegebene tragische
Ausweisung von dem Privatgrundstück des Vaters eingehen.
Im Bericht des Jugendamtes [Berlin-]Reinickendorf
[aus dem Jahre 1955 (?)] heißt
es:
|